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Объединение судей по торговым делам − Компетенции по торговым вопросам в юстиции
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Jahresausklangveranstaltung Martinsgans-Dinner in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft DPG, Berlin (im ehemaligen Reichstagspräsidentenpalais am Bundestag)

28.11.2016

In 2016 tagte die Vereinigung der Handelsrichter als Gast in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft DPG direkt neben dem Reichstag in Berlin. Die DPG wurde 1951 als parlamentarischer Club gegründet. Abgeordnete aller Fraktionen des deutschen Bundestages gründeten die DPG als Begegnungsstätte über die Parteigrenzen hinweg und griffen dabei das Beispiel der Hansard Society in London und den dortigen britischen Clubgeist auf. Mit mehr als 1.400 Mitgliedern, ausschließlich amtierende und ehemalige Parlamentarier des Bundes, der Länder und des Europäischen Parlaments, aber auch Mitgliedern aus Regierungen von Bund und Ländern, pflegt die DPG ihren ursprünglichen Gründergeist, zunächst von 1951 bis 1999 in Bonn und nach der Wiedervereinigung 1990 in Berlin im Reichspräsidentenpalais.

Von 1897 bis 1904 entstand das Wohn- und Amtsgebäude für den Reichstagspräsidenten mit Dienstwohnungen auch für seine führenden Beamten. Die Eröffnung durch Präsident Franz Graf von Ballestrem fand am 03.02.1904 mit einem festlichen Abendessen im Kaisersaal statt, an dem auch Kaiser Wilhelm II. teilnahm. Von 1920 bis 1932 bewohnte Präsident Paul Löbe das Palais und lud Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst zu parlamentarischen Abenden ein. Zu den regelmäßigen Gästen gehörten der römische Nuntius Pacelli, der spätere Pabst Pius XII sowie Albert Einstein. Mit dem Präsident Hermann Göring wurde am 30.08.1932 die dunkelste Epoche des deutschen Parlamentarismus eingeleitet und mit dem 2. Weltkrieg bis zum Kriegsende 1945 fortgesetzt. Bis zur Wiedervereinigung 1990 lag das Palais in der damaligen sowjetischen Besatzungszone und konnte, direkt an der seit 1961 durch die ostdeutsche Diktatur errichtete, unter Schießbefehl auf ostdeutsche Bürger stehende Mauer gelegen, weitere 35 Jahre nicht für den deutschen Parlamentarismus genutzt werden.

Fotos: PICTUREBLIND – Jürgen Sendel